Ralf . K u s m i e r z
2011-05-22 15:28:21 UTC
X-No-Archive: Yes
begin Thread
Moin!
Bremen hat bekanntlich ein neues Wahlrecht: Man hat jeweils fünf
Stimmen für die Bürgerschaft und die Bezirksvertretungen und kann nach
Belieben kumulieren und panaschieren - entsprechend ist der
"Stimmzettel" eine mehrseitige Broschüre in erheblichem Umfang, in der
sämtliche Wahlbewerber enthalten sind.
Ich wollte dann mal wissen, wie die lokalen Wahlvorstände die
Auszählung wohl in endlicher Zeit gebacken kriegen. Die Antwort: Gar
nicht. Die Stimmzettel werden ungezählt ins "Auszählungszentrum" in
der alten Post an der Weide am Hauptbahnhof transportiert und dort
zentral ausgezählt, was mehrere Tage in Anspruch nehmen wird.
Ich hatte dann mal nach der Öffentlichkeit der Auszählung gefragt: Die
findet (nach der tel. Auskunft des Wahlamts) wohl nicht mehr statt, d.
h. ich kann mitnichten hinfahren und zuschauen.
Mal abgesehen von der Frage der Zweckmäßigkeit, bzw. ob das die
Qualität des Zählergebnisses nicht evtl. sogar verbessert (sprich:
lokale Wahlvorstände nicht mehr so viel schummeln können): Ist das
überhaupt rechtens? (Durch die Parteien besser kontrollierbar wäre es
theoretisch schon, wenn die ihre Wahlhelfer bei den Auszählungsgruppen
gleichmäßiger verteilen und dann auch alle Einzel-Zählergebnisse mal
selbst zusammenrechnen bzw. mit den veröffentlichten Daten vergleichen
können.)
Wegen der Kompliziertheit der Wahl hat sich übrigens ein Viertel der
Wähler für die Briefwahl entschieden (vorher 18 %), obwohl das
Anfordern der Briefwahlunterlagen nicht portofrei möglich war (aber
man konnte sie natürlich persönlich beim Wahlamt beantragen und
abholen und praktischerweise auch gleich dort wählen - im Gegensatz zu
der nichtvorhandenen Informaton auf der Wahlbenachrichtigung übrigens
auch am Samstag).
Wirres am Rande: Da gibt es ja immer so ein paar Spezielisten, die es
nicht nötig haben, der Meldepflicht nachzukommen. Kein Problem: Die
schnappen sich jemanden (zum Beispiel den Vermieter), der bestätigt,
daß sie seit mehr als einem halben Jahr in Bremen leben, und dann
werden die ins Wählerverzeichnis eingetragen und dürfen auch wählen.
Naja, wie auch sonst...
Gruß aus Bremen
Ralf
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Moin!
Bremen hat bekanntlich ein neues Wahlrecht: Man hat jeweils fünf
Stimmen für die Bürgerschaft und die Bezirksvertretungen und kann nach
Belieben kumulieren und panaschieren - entsprechend ist der
"Stimmzettel" eine mehrseitige Broschüre in erheblichem Umfang, in der
sämtliche Wahlbewerber enthalten sind.
Ich wollte dann mal wissen, wie die lokalen Wahlvorstände die
Auszählung wohl in endlicher Zeit gebacken kriegen. Die Antwort: Gar
nicht. Die Stimmzettel werden ungezählt ins "Auszählungszentrum" in
der alten Post an der Weide am Hauptbahnhof transportiert und dort
zentral ausgezählt, was mehrere Tage in Anspruch nehmen wird.
Ich hatte dann mal nach der Öffentlichkeit der Auszählung gefragt: Die
findet (nach der tel. Auskunft des Wahlamts) wohl nicht mehr statt, d.
h. ich kann mitnichten hinfahren und zuschauen.
Mal abgesehen von der Frage der Zweckmäßigkeit, bzw. ob das die
Qualität des Zählergebnisses nicht evtl. sogar verbessert (sprich:
lokale Wahlvorstände nicht mehr so viel schummeln können): Ist das
überhaupt rechtens? (Durch die Parteien besser kontrollierbar wäre es
theoretisch schon, wenn die ihre Wahlhelfer bei den Auszählungsgruppen
gleichmäßiger verteilen und dann auch alle Einzel-Zählergebnisse mal
selbst zusammenrechnen bzw. mit den veröffentlichten Daten vergleichen
können.)
Wegen der Kompliziertheit der Wahl hat sich übrigens ein Viertel der
Wähler für die Briefwahl entschieden (vorher 18 %), obwohl das
Anfordern der Briefwahlunterlagen nicht portofrei möglich war (aber
man konnte sie natürlich persönlich beim Wahlamt beantragen und
abholen und praktischerweise auch gleich dort wählen - im Gegensatz zu
der nichtvorhandenen Informaton auf der Wahlbenachrichtigung übrigens
auch am Samstag).
Wirres am Rande: Da gibt es ja immer so ein paar Spezielisten, die es
nicht nötig haben, der Meldepflicht nachzukommen. Kein Problem: Die
schnappen sich jemanden (zum Beispiel den Vermieter), der bestätigt,
daß sie seit mehr als einem halben Jahr in Bremen leben, und dann
werden die ins Wählerverzeichnis eingetragen und dürfen auch wählen.
Naja, wie auch sonst...
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
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adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
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nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus